Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen ist ja der Vorschlag der Energiekonzerne EON, RWE und EnBW öffentlich bekannt geworden, dass sie ihre noch vorhandenen Atomkraftwerke in eine öffentliche Stiftung einbringen wollen, so dass der Staat sich dann um deren Verschrottung kümmern muss. Ein verlockendes Angebot.
Als Gegenleistung wollen die Konzerne dann das, was sie bisher für die Verschrottung schon zur Seite gelegt haben, mit in den entsprechenden Fond einbringen. Das is jetzt aber nicht sooo viel.
Aber das ist ja auch noch nicht alles!
Zusätzlich wollen EON, RWE und EnBW auch großzügig darauf verzichten, wegen der Einnahmeverluste durch den Atomausstieg zu klagen. Diese Klage könnte nämlich geschätzte 15 Milliarden Euro aus Steuergeldern kosten.
Das klingt jetzt erstmal wie Erpressung. Is auch kein Wunder, weil: das is nämlich Erpressung.
Das ist ungefähr so, als würden sie ihrem Nachbarn sagen, sie schenken ihm ihr total abgewracktes, altes, kaputtes Schrottauto von 1980, das schon seit Jahren für die komplette Siedlung eine ernsthafte Gefahr für Leib und Leben darstellt und das beim nächsten Mal sowieso nicht mehr über den TÜV kommt. Und wenn der sie dann fragt, was denn die Gegenleistung sei, dann sagen sie ihm, dafür fahren sie ihn mit dem Auto nicht platt. Wie gesagt: verlockend.
Trotzdem kann es sogar sein, dass letztlich gar nichts anderes übrig bleibt, als das so zu machen. Denn es besteht die realistische Gefahr, dass einer der Energiekonzerne Pleite geht. Die machen nämlich seit geraumer Zeit unheimlich Verluste. Weil sie mit der Konkurrenz durch die Ökostromanlagen nicht mehr klar kommen. Und das hat die selbst überrascht. Gerade bei EON hatte keiner damit gerechnet. Die EON-Lobbyisten hatten ja jahrelang überall erzählt:
„Es gibt nichts teureres auf der Welt als Sonne und Wind.“
Und das ist ja so´ne Aussage – da muss man als Lobbyist auch schon ein bisschen Profi sein, damit einem die Leute das glauben. Aber bei EON, da arbeiten ja richtige ausgebuffte Lobbyprofis. Und die haben dann immer direkt noch ne zweite Aussage mit drangehängt. Und zwar die hier: „Wenn man in Deutschland günstig Strom anbieten will, dann muss man in Gas- und Kohlekraftwerke investieren. Und zwar in Brasilien!“ Und das haben die dann auch tatsächlich gemacht. 1,3 Milliarden Euro. Und jetzt haben sie Schulden. Das kommt davon, wenn man den eigenen Lobbyheinis zuhört.
Aber gut – vom irgendwem muss sich so´n Konzern ja beraten lassen. Sonst müsste der Vorstand ja alleine denken. Und das geht nicht.
Und darum hätte ich jetzt für Eon, EnBW und RWE einen geeigneten Ansprechpartner.
Es gibt ja einen, der schon vor zehn Jahren Bescheid gewusst hat und der schon weit vor Fukushima auf Ökostrom gesetzt hat. Einen, der selbst zum Millionär geworden ist, während Eon Millionen um Millionen in den brasilianischen Sand gesetzt hat. Einer, der Wladimir Putin und seinen Gasvorkommen den sonnengebräunten Stinkefinger zeigen kann und der sich von morgens bis abends mit seinen Kontoauszügen in der Hand kaputtlacht. Und das ist:
Daniel Küblböck.
Genau – dieser bekloppte Typ von Deutschland-sucht-den-Superstar. Conchita Wurst ohne Vollbart. Der mit seinem Opel Astra gegen den Gurkenlaster gefahren ist. Und dabei hat er ein Glas Spreelinge süß-sauer an die Birne gekriegt und eine Eingebung gehabt. Und so hat er sein komplettes Geld schon vor zehn Jahren in eine riesige Solaranlage in Bayern investiert.
Und heute muss er nie wieder arbeiten. Was soll ich sagen – es sei ihm gegönnt…
Manchmal liegen einfach die wahren Talente eines Menschen ganz woanders.
Möglicherweise ist der Eon Vorstandschef Johannes Teyssen eigentlich ein ganz passabler Sänger. Man sollte die beiden mal ein Jahr lang tauschen lassen. Vielleicht bringt´s was. Und für das Experiment kann dann meinetwegen auch gern eine Stiftung aus Steuergeldern gegründet werden.
Oder man schmeißt den Vorständen von RWE, Eon und EnBW mal ´n Glas Gurken auf den Kopp. Was auch immer das bringt – das wird in jedem Fall kein Fehler sein…
Bis die Tage!