Kunst in kurz zum Neujahr: Günter Grass
Frohes neues Jahr nachträglich (gehabt zu haben)!
Das Jahr begann in 2024 erfreulicherweise in Kabaretttheatern und zu Gast beim Neujahrskabarett. Mein einziger guter Vorsatz war ein Song über gute Vorsätze. Hat auch geklappt. Und ab heute schreibe ich wieder „Kunst in kurz“-Lyrik und kürze z.B. Filme oder deutsche Literaturklassiker für die sinkende Aufmerksamkeitsspanne im Internet ein. Heute mal beides in einem – Günter Grass‘ Blechtrommel in unter 60 Sekunden:
Die Blechtrommel (Günter Grass, 816 Seiten, Erstausgabe 1959)
Oskar ist nicht so sympathisch, doch dafür auch nicht so groß,
denn mit Drei lässt er das Wachsen und legt mit dem Trommeln los.
Nimmt man ihm die Trommel weg, kreischt er rum, bis Glas zerbricht.
Allen ist schon sehr früh klar: Fensterbauer wird der nicht.
Dieser Winzling ist ne Plage für die Menschen um ihn rum.
Wer zu tun hat mit dem Blage kommt im Buch meist später um.
Drumherum gibt‘s Anekdoten. Danzig in der Nazizeit.
Und es geht viel Glas zu Bruch, weil Oskar ständig weiter schreit.
Nach dem Krieg zieht er ins Rheinland und wird Trommler in ner Band.
Dieser Teil fehlt auf der Leinwand. Und wer die Verfilmung kennt
weiß: für‘n Kino-Oscar ist das auch komplett egal.
Denn was bleibt am Ende übrig? Trommeln, Pferdekopf und Aal.
Bis die Tage!